Altheim verschläft den Anfang!

(Autor: Schwäbische Zeitung / von Marc Dittmann)
Der FV Altheim hat in der Fußball-Landesliga eine 3:4-Heimniederlage (Halbzeit: 1:3) gegen den SV Kehlen einstecken müssen. Die Partie in Altheim vor rund 250 Zuschauern war das einzige Sonntagsspiel, das in der Landesliga ausgetragen werden konnte, die anderen drei Partien fielen dem Wintereinbruch zum Opfer.

Am Ende war die Niederlage aus Altheimer Sicht unnötig. Zum einen, weil die Grün-Weißen selbst beste Chancen reihenweise vergaben, zum anderen weil die Mannschaft von Trainer Zoran Golubovic völlig verschlafen in das Spiel startete.
Ehe sich Florian Geiselhart, der für den an der Schulter verletzten Sebastian Gaupp als Kapitän auflief, und sein Team versahen, stand es nach der Anfangsviertelstunde 2:0 für die Gäste. Auch weil die Mannschaft von Trainer Michael Steinmaßl konsequent die Fehler der Gastgeber nutzte. “Die haben uns ja nicht die Tore aufgezwungen, wir haben sie durch unsere Fehler dazu eingeladen”, zürnte der ansonsten so besonnene Zoran Golubovic nach der Partie.

In der Tat, bereits nach nicht mal fünf Minuten, zappelt der Ball im Netz der Gastgeber. Schneller Ballverlust der Altheimer in der Kehlener Hälfte, der Ball kommt über die linke Seite nach vorne, Diagonalball in den Rücken der Altheimer Abwehr auf den völlig blank stehenden Florian Amann, der Johannes Reuter im Altheimer Tor keine Chance lässt – 0:1 (5.). Und ehe sich Altheim schüttelt, fällt auch schon das nächste Tor für die Gäste. Wieder leistet sich Altheim einen völlig unnötigen Ballverlust. Dieses Mal auf der rechten Seite, als gleich mehrere Zweikämpfe verloren gehen; der Ball rutscht dann auch noch Jonathan Guth über den Scheitel, Johannes Beier hat genau darauf spekuliert und läuft durch. Wieder bleibt Reuter im Altheimer Tor zweiter Sieger – 0:2 (16.).

Golubovic wechselt früh

Doch Altheim hat genügend Möglichkeiten, den verschlafenen Beginn wieder gerade zu rücken. Schrode und Spies kombinieren sich durch die keineswegs immer sattelfeste Kehlener Abwehr, Schrode zieht ab, Ünal kann den Schuss parieren, lässt den Ball aber nach vorne prallen, doch Spies kommt einen Schritt zu spät, um abzustauben (18.). Und wieder ereilt Altheim ein Nackenschlag. Wieder ein Ballverlust im Mittelfeld, daraus resultiert ein Eckball für die Gäste, den Dominik Blaser völlig freistehend ausn kurzer Distanz einschiebt – 0:3 (27.). Kehlen gnadenlos effektiv. Altheim eher das Gegenteil: Spies prüft abermals freistehend Torwart Ünal, der zur Ecke klärt. Die bringt nichts ein (29.). Golubovic reicht’s. Er bringt den eigentlich angeschlagenen Stefan Münst für den auf der rechten Außenverteidgerposition eher suboptimal agierenden Wiest (32.), Bücheler wechselt nach hinten und Münst bringt Schwung in die Partie. Nach einer Vorbarbeit von Spies legt Münst am Fünfmeterraum auf den von hinten heraneilenden Schrode ab, doch Ünal pariert den halbhohen Ball (35.). Damit nicht genug: Spies läuft über die linke Seite alleine auf Ünal zu, überlegt sich wohl etwas zu lange, ob er flanken oder schießen soll, schießt dann und legt den Ball am langen Eck vorbei (38.). Dann fällt doch das längst verdiente 1:3: Spies drängt über halbrechts Richtung Strafraum, passt auf Münst, der in den Rücken der Abwehr flankt, Florian Geiselhart steht genau richtig (43.).

Doch nur zehn Minuten nach dem Wechsel fällt das Tor, das letztlich den Unterschied ausmacht. Johannes Baier kriegt auf Höhe des Elfmeterpunkts, mit dem Rücken zum Tor den Ball, zwei, drei Körpertäuschungen, Spitzfaden und Guth lassen sich foppen und Beier lässt auch Reuter keine Chance – 1:4 (55.). Doch Altheim steckt nicht auf, spielt einfach weiter und nagelt Kehlen in der eigenen Hälfte fest. Im Lauf der zweiten Halbzeit stellt Golubovic um. “Wir mussten ja was riskieren, deshalb habe ich auf Dreierkette umgestellt”, sagt Golubovic.

Es dauert aber bis zur 74. Minute, als Zählbares herausspringt, Angriff über links, Ball über die Abwehr, in den Rücken, Daniel Bücheler steht am langen Pfosten blank – 2:4 (74.). Nun hat Altheim Hoffnung, lässt aber viele gute Situationen weiter liegen. Oft fehlt der letzte Ball oder ein wenig die Präzision. Doch als Reck zum 3:4 trifft (89.), haben die Grün-Weißen nochmals Hoffnung, die aber drei Minuten später auch dahin ist.

Aufstellung:

Einwechslungen:
(32.) Münst St. für Wiest M.
(76.) Schwörer J. für Guth J.

Tore:
0 : 1 (5.)
0 : 2 (16.)
0 : 3 (26.)
1 : 3 (43.) Geiselhart F.
1 : 4 (55.)
2 : 4 (74.) Bücheler D.
3 : 4 (88.) Reck T.
 
Zuschauer:
250